Virenkrieg
Roman-Zyklus von Lutz Büge
Evan – Virenkrieg IV
Biowaffen, Geheimorganisationen
und einsame Entscheidungen –
die Menschheit am Rand ihrer Auslöschung.
„Willkommen in einer Welt, in der es keine saubere Trennung
mehr gibt zwischen Gut und Böse, richtig und falsch.“
Frankfurter Rundschau
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„Virenkrieg“ und Sars-CoV-2 (2)
Ich wage eine These: Virenkrieg immunisiert! Natürlich nicht gegen die realen Folgen der Pandemie mit Sars-CoV-2, die wir derzeit erleben. Aber gegen die Angst, die vielfach damit einhergeht und die meist auf einem Nährboden von Halb- oder Unwissen, Misstrauen gegenüber der Politik, Einflüsterungen aus dem Internet und der Suche nach Halt in einer Welt gedeiht, die aus den Fugen zu geraten scheint. Dagegen hilft Haltung und Wissen. Auch wenn die Probleme damit nicht beseitigt sind, kann es doch ausgesprochen hilfreich sein, die Dinge einzuordnen.
Virenkrieg-Autor Lutz Büge
schreibt auf Ybersinn.de über
die Hintergründe seines Romanzyklus.
Haltung und Wissen. Beginnen wir mit Haltung. Die Hauptfigur in meinen Virenkrieg-Romanen ist der Genetiker und Mikrobiologe Jan Metzner, der gegen seinen Willen in den hinter den Kulissen tobenden Virenkrieg zwischen Geheimdiensten und geheimen Organisationen der westlichen und der islamischen Welt hineingezogen wird. Er muss den Verlust seiner Freiheit hinnehmen, es bleibt ihm keine andere Wahl. Dafür wird er als Forscher an die vorderste Front in diesem Virenkrieg befördert. Dazu hat es ihn zwar nicht gedrängt, aber dann reizt ihn die Aufgabe doch. Sie ist mit Verantwortung verbunden: Mit seiner Arbeit kann er viele Menschenleben retten.
In seinem Kampf um Selbstbehauptung gibt es auch schrille Momente, etwa wenn Jan im unterirdischen Labor Al-Isra einen Koller zu bekommen droht (in Incubus – Virenkrieg III). Doch er findet in die Spur zurück, denn er besitzt Haltung. Die wird ihm nicht von außen eingegeben, sondern sie ist Ergebnis seiner persönlichen Entwicklung von Kindheit an. Angefangen mit Eltern, die ihn stets als eigenständiges, souveränes Wesen respektiert haben. Nach dem Studium hat Jan sich selbstbewusst gegen Vereinnahmung durch Bio- und Gentech-Firmen gewehrt, hinter denen letztlich der militärisch-industrielle Komplex der USA stand. Mit dem Vermögen seiner Eltern im Rücken zog er sich nach Griechenland zurück, um sein „eigenes Ding“ zu machen, wie er es nennt. Laut Pass ist er Deutscher, aber was bedeutet Nationalität? Er ist er selbst und nicht ein ominöses „Wir“, das Gefahr laufen könnte, instrumentalisiert zu werden. Folgerichtig lässt Jan sich nur in Grenzen instrumentalisieren. Der Prozess ist schmerzhaft, aber es zeigt sich: Haltung hilft!
Haltung ist etwas, was wir in Zeiten der Pandemie dringend brauchen. Wir sollten nicht auf jeden Schreihals hören, der die Klaviatur moderner PR beherrscht, um sich Gehör zu verschaffen. Wir sollten eher darauf achten, wer uns in Ruhe was zu sagen versucht. Wir sollten berücksichtigen, dass wir keine Experten sind, sondern geforderte Laien, und dann sollten wir uns fragen, wer von denen, die da unsere Aufmerksamkeit einzufordern versuchen, welche Motive verfolgen könnte. Haltung heißt unter anderem: Wir laufen nicht jedem Schreihals hinterher, nur weil er besonders laut auf sich aufmerksam zu machen versteht. Wir prüfen, ordnen ein oder versuchen es zumindest – und wenn wir uns eingestehen müssen, dass wir an unsere Grenzen stoßen, dann verhalten wir uns lieber vorsichtig und wahren kritische Distanz, statt schnelle, möglicherweise falsche Urteile zu fällen. Das ist ein Verhalten, das viele Menschen in Deutschland in Zeiten der Pandemie tatsächlich zeigen. So wie Jan Metzner im Virenkrieg.
Wissenschaft in den Virenkrieg-Romanen
Haltung und Wissen. Es ist natürlich leichter, Haltung zu zeigen, wenn man Bescheid weiß oder zu wissen glaubt, aber in Zeiten der Pandemie müssen auch die Experten immer wieder bekennen: Sars-CoV-2 ist neu, wir lernen ständig dazu, es gibt noch keinen endgültigen Wissensstand. Niemand sollte einen „Experten“ ernst nehmen, der etwas anderes behauptet, indem er zum Beispiel sagt: Sars-CoV-2 bzw. das von diesem Virus ausgelöste Krankheitssyndrom Covid-19 sei nichts anderes als eine Grippe. Das ist tödlicher Unsinn! Nicht nur, weil Coronaviren keine Influenzaviren sind; diese Virenfamilien sind zoologisch klar voneinander getrennt. Sondern vor allem, weil es gegen Coronaviren, anders als gegen Grippeviren, noch keine Herdenimmunität gibt oder weil diese wesentlich schwerer aufzubauen ist. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass Sars-CoV-2 sich flott wandelt. Bereits jetzt sind ein paar Dutzend Varianten identifiziert, die unterschiedlich gefährlich sind – Mutationen. Auch Influenza-Viren mutieren, jedoch anscheinend nicht so schnell. Das könnte bedeuten, dass wir die erwünschte Herdenimmunität nicht bekommen, da wir ständig mit neuen Varianten konfrontiert werden. Und es könnte bedeuten, dass die Suche nach einem Impfstoff komplizierter wird, als zu hoffen wäre. Unterm Strich: Wer Sars-CoV-2 mit Influenza vergleicht, verharmlost also die Pandemie. Da fragt sich der kritische Zeitgenosse: Warum macht jemand das?
Es geht also um naturwissenschaftliche und medizinische Zusammenhänge, so wie vielfach in meinen Virenkrieg-Romanen. Ich habe darin unter anderem versucht, das Ringen um Erkenntnis darzustellen. In Skylla – Virenkrieg II muss Jan Metzner das Biowaffensystem Skylla & Charybdis entschlüsseln, in Incubus – Virenkrieg III hat er es mit dem Swat Valley Organismus zu tun, mit SVO, der als „McWeir-Virus“ in McWeir – Virenkrieg V als Biowaffe auf die USA losgelassen wird.
In Skylla – Virenkrieg II rücken Forscher
einer Biowaffe auf den Leib
wie Kriminologen einem Mörder
Der Versuch, diesen Forschungsgegenständen gerecht zu werden – das Skylla-Virus ist wie Sars-CoV-2 so klein, dass es im Lichtmikroskop nicht zu sehen ist –, bedeutet kleinteilige Detektivarbeit im Gen-Labor. Ich glaube nicht, dass ich alle Details der Arbeit in einem solchen Labor korrekt wiedergegeben habe, aber mir ging es ja auch vor allem darum, das Ringen um Erkenntnis darzustellen. Wer das gelesen hat, die und der wird verstehen, warum es Unsinn ist, von unseren Experten ein endgültiges, klares Urteil – möglichst gleich noch mit Richtliniensammlung – zum Thema Sars-CoV-2 zu erwarten.
Es gibt also viele Gründe dafür, warum der Ybersinn-Verlag einen Roman, in dem es infolge eines Biowaffenangriffs auf die USA viele Tote gibt, jetzt veröffentlicht, obwohl es weltweit und besonders in den USA soeben infolge der Sars-CoV-2-Pandemie viele Tote gibt.
Dabei gibt es übrigens überraschende Parallelen in puncto Krisenmanagement. In beiden Fällen – gemeint sind der reale US-Präsident Donald Trump und der fiktive US-Präsident Homer Bennett aus McWeir – Virenkrieg V – zeigt sich komplette Überforderung. Im Roman bleibt das ein bisschen undurchsichtig, weil hinter den Kulissen noch andere Dinge vorgehen, und am Ende wird man Homer Bennett möglicherweise nicht mehr ganz so gram sein wie zu Beginn. Mehr kann ich hier nicht verraten, ohne zu spoilern. Unterm Strich reagieren beide nicht so, wie es angemessen wäre. Haben wir also die politische Führung, die wir verdienen? Das wäre die nächste Frage. Und auch in diesem Punkt würde ich sagen: Virenkrieg immunisiert.
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