Der unbedingte Wille zur Freiheit – Jan Metzner, „Virenkrieg“-Hauptfigur

Virenkrieg

Roman-Zyklus von Lutz Büge

Incubus – Virenkrieg III

Biowaffen, Geheimorganisationen
und einsame Entscheidungen –
die Menschheit am Rand ihrer Auslöschung.

„Willkommen in einer Welt, in der es keine saubere Trennung
mehr gibt zwischen Gut und Böse, richtig und falsch.“

Frankfurter Rundschau

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Der unbedingte Wille zur Freiheit –
Gestatten: Jan Metzner, Hauptfigur im Virenkrieg-Zyklus

Stell Dir vor: Du bist reich. Toll, wirst Du sagen – Existenzsorgen adé! Nun stell Dir außerdem vor, dass ein großer Teil Deines Vermögens im Dritten Reich erwirtschaftet wurde, durch Geschäfte mit den Nazis. Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst sagen: Egal, ich bin nicht für die Sünden meiner Vorfahren verantwortlich. Oder Du sagst: Mein Erbe bedeutet Veranwortung. Also sorge ich dafür, dass es 1. verantwortungsvoll und 2. produktiv eingesetzt wird und 3. Gutes bewirkt. Ich selbst will jedoch nach meinen eigenen Leistungen beurteilt werden. Eine hohe moralische Position? Eigentum verpflichtet.

Virenkrieg-Autor Lutz Büge
schreibt auf Ybersinn.de über
die Hintergründe seines Romanzyklus.

Jan Metzner, die Hauptfigur des Virenkrieg-Zyklus, hat sein Erbe nicht ausgeschlagen. Er lebt sogar in einem Haus, das seine Eltern in Griechenland als Refugium gebaut haben, und hat nach seinem Genetik-Studium einen Teil seines Erbes in eine eigene Firma gesteckt. Außerdem ist er einer der Gesellschafter der Metzner Holding, einer Gruppe mittelständischer deutscher Unternehmen, die nach dem Tod von Vater Robert von Jans Onkel Henning geleitet wird. Ebenso hält es seine Schwester Meike, die mit Jan in diesem Haus in Griechenland lebt, zunächst, am Anfang des Virenkrieg-Zyklus. Denn dann ändert sich ja alles ganz schnell.

Jan ist sich klar darüber, was sein Erbe bedeutet. Darum hat er sich der Vereinahmung durch den militärisch-industriellen Komplex der USA verweigert und in Griechenland etwas Eigenes aufgezogen. Diese Geschichte wird gleich zu Beginn von Virenkrieg – Erstes Buch erzählt: Jan entwickelt und vertreibt Kulturen von Bodenbakterien, die das Wurzelwachstum von Nutzpflanzen wie Getreide derart positiv beeinflussen, dass die Pflanzen nicht nur besser mit Wetterunbilden klarkommen, sondern auch einen deutlich höheren Ertrag liefern. Eine Erfolgsgeschichte – und das auch noch ganz ohne genetische Manipulationen, zu denen Jan, der Genetiker, durchaus in der Lage wäre. Er hat unter anderem in den USA studiert, wo er auch Vorlesungen des Nobelpreisträgers Samuel McWeir gehört hat. Und hier fängt die Geschichte an, knifflig zu werden.

Jan Metzner ist ein Einzelgänger, ein Eigenbrötler, der seine Freiheit liebt. Just diese Freiheit wird ihm jedoch genommen. Er sieht sich gezwungen, für die Islamische Allianz Mittel gegen Biowaffen der Amerikaner zu entwickeln. Mit diesem Ziel kann er sich zwar anfreunden, zumal die Islamische Allianz nicht das ist, was sie auf den ersten Blick zu sein scheint. Doch auf seine Freiheit muss er verzichten. Man brachte ihn nach Al-Isrā, einen geheimen Stützpunkt der Allianz, ein Hochsicherheits-Biowaffenlabor. Wo genau es sich befindet, bleibt unbekannt, und wann er dort wieder rauskommt, ist klar: Niemals! Damit kann sich Jan natürlich nicht abfinden, doch es gibt keine Lösung für das Problem außer einer: sich arrangieren.

Doch Jan hat ein Geheimnis, das ihm hilft auszuhalten: Er verfügt über einen sechsten Sinn, der ihm die Wahrnehmung seiner Umgebung auf eine eigene Weise ermöglicht. Mit seiner Hilfe kann sich Jan selbst bei völliger Dunkelheit orientieren wie ein Sehender. Er ist mit diesem Spür-Sinn geboren, wie man schon in Virenkrieg – Erstes Buch erfährt. Auch seine Mutter besaß ihn. Die Gabe ist für Jan so selbstverständlich wie die anderen fünf Sinne. Wie seine Mutter es ihn gelehrt hat, hält er sie jedoch geheim. Ihr ist es zu verdanken, dass er in Al-Isrā durchhält, denn in all seiner Machtlosigkeit ist das Wissen um diese Besonderheit eine enorme Stütze für sein Selbstwertgefühl und seinen Stolz. Zudem könnte es sein, dass er die Gabe früher oder später braucht, um sie einzusetzen. Daher versucht er, sie zu trainieren, obwohl er nicht weiß und nicht versteht, was sie ist und wie sie funktioniert. Darin geht es ihm nicht anders als Dir: Im großen Meer des glaubwürdigen, realistischen Geschehens im Virenkrieg ist sie das große Unglaubliche, Irreale. Doch alles hat seinen Sinn. Das wird sich spätestens in McWeir – Virenkrieg V zeigen.

Zum Glück gibt es sinnvolle Aufgaben für Jan in Al-Isrā. So muss er ein Mittel gegen die tückische Biowaffe SVO (anfangs SVV) finden. Die Abkürzung steht für „Swat Valley Organism“ nach dem Ort, an dem die Waffe von Unbekannten eingesetzt wurde. Dort hat SVO in kürzester Zeit zweieinhalb Millionen Menschen getötet. Das Swat-Tal in Pakistan, so wird Jan in Incubus – Virenkrieg III sagen, ist das Hiroshima des Biowaffen-Zeitalters, das nun begonnen hat. Doch SVO hat mehr mit Jan zu tun, als ihm lieb sein kann. Die Arbeit gegen den Erreger wird zu einer Reise in Jans Vergangenheit …

Nächste Woche: Der personifizierte Zweifel am Rechtsstaat – Hauptfigur Marc Johnson

Das Virenkrieg-Finale – Eine Übersicht

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