Virenkrieg
Roman-Zyklus von Lutz Büge
Incubus – Virenkrieg III
Biowaffen, Geheimorganisationen
und einsame Entscheidungen –
die Menschheit am Rand ihrer Auslöschung.
„Willkommen in einer Welt, in der es keine saubere Trennung
mehr gibt zwischen Gut und Böse, richtig und falsch.“
Frankfurter Rundschau
.
Eine seriöse Zukunftsprognose
Es gibt eine Szene in Incubus – Virenkrieg III, meinem neuen Roman, die ich sehr mag. Das heißt nicht, dass ich alles andere nicht leiden kann. Das heißt nur: Hier habe ich mir eine kleine Spielerei gegönnt. Jan Metzner, die Hauptfigur der Romane, bekommt im geheimen Stützpunkt Al-Isrā Besuch von einem jungen IT-Experten von der Abteilung →* Aynayya, die versucht, ein Computermodell zu konstruieren, mit dem sich der →* militärisch-industrielle Komplex der USA simulieren lässt. Leider ist der Komplex … nun ja, eben komplex. Aynayya braucht alle Informationen, die sie bekommen kann. Jan hatte Kontakt zu Protagonisten des militärisch-industriellen Komplex: Nach seinem Studium war er umworben von Talentscouts und Headhuntern, die für gut bezahlte Jobs in der Rüstungsindustrie die besten Köpfe anzuwerben versuchten. Jan hat sich nicht locken lassen, aber seine Informationen sind nun sehr wertvoll für Aynayya.
* Unverständliche Begriffe kannst Du
im Virexikon nachschlagen.
Virenkrieg-Autor Lutz Büge
schreibt auf Ybersinn.de über
die Hintergründe seines Romanzyklus.
Als Gegenleistung für seine Informationen simuliert Aynayya drei verschiedene Lebenswege für Jan: Entwicklungen, die sein Leben genommen hätte, wenn er dieses oder jenes Angebot angenommen hätte. Bei einer der Firmen, die ihn zu locken versuchten, hätte er Mikroorganismen entwickeln sollen, die in der Lage sind, Lenkwaffensysteme ohne Satelliten und GPS am Erdmagnetfeld zu orientieren. Er hätte an einem Waffensystem gearbeitet, mit dem Marschflugkörpern und Raketen die Fähigkeiten von Zugvögeln verliehen worden wären. Wenn er damit Erfolg gehabt hätte, so die Simulation von Aynayya, dann wäre Jan heute ein Berater des Pentagon. Er hätte eine steile Karriere gemacht. Für ihn ist das eine erschreckende, geradezu gruselige Vorstellung.
Ich erzähle hier von dieser Szene mitten aus dem dritten Kapitel von Incubus – Virenkrieg III, hoffentlich ohne damit zu viel über den Roman zu verraten. Es gibt drei Gründe dafür, warum ich sie herausgreife und sie mag:
- Sie ist typisch für meinen Erzählstil;
- ich fände es toll, so ein Computermodell zur Lebensberatung zu haben;
- ein Lektor hätte diese Szene gestrichen, um den Roman zu straffen.
Zu 1.: Es gibt eine ganze Reihe von Filmen, die mein Schreiben inspiriert haben, von „Lawrence von Arabien“ oder „Kinder des Olymp“ bis hin zu „Avengers – Infinity War“ und „Endgame“. Selbst in einem Klasse-Schocker wie „The Cube“ ist neben dem Vorhandensein einer Story, glaubwürdig agierenden Darstellenden und einer klugen Inszenierung vor allem eines wichtig: die Ausstattung. Die Kulisse. Das Detail. Wenn Du ein Buch liest, machst Du Dir Dein eigenes Kopfkino. Daher halte ich nicht viel davon, Umgebungen und Landschaften ausführlich zu schildern, so wie das – abschreckendstes aller Beispiele! – Karl May getan hat. Du denkst Dir ohnehin Deine eigene Kulisse für das, was Du da liest. Die will ich nicht manipulieren, indem ich versuche, Dir mit ausführlichen Schilderungen etwas vorzuschreiben. Aber mit Szenen wie dieser über Jan und den Komplex gebe ich Dir etwas Atmosphärisches mit, und das ist hier mit „Ausstattung“ gemeint. Du erfährst was über Aynayya, deren Projekte und Intelligenz. Auch wenn das für den Fortgang der Romanhandlung nicht benötigt wird: Fürs Atmosphärische ist mir das wichtig!
Zu 2.: Wäre es nicht tatsächlich interessant, ein solches Computermodell zu besitzen wie das, was die Abteilung Aynayya da zu programmieren versucht? Ich halte sehr viel davon, informiert zu sein über alles, was mich zu manipulieren versucht. Selbst wenn dabei herauskommen sollte, dass der militärisch-industrielle Komplex letztlich so chaotisch ist wie das Wetter, so dass seine Simulation sich der Wettervorhersage annähern würde, wäre das immer noch ein spannendes Projekt. Vor allem, wenn das System Informationen über die Zukunft ausspucken würde. Wie entwickelt sich mein Leben, wenn ich heute diese oder jene Entscheidung treffe? Doch dazu wurde Aynayyas Modell natürlich nicht geschaffen. Es simuliert rückwirkend: Wenn Jan vor zehn Jahren diese oder jene Entscheidung getroffen hätte … Aynayya hat alle Informationen über den Komplex in das Modell eingepflegt, die zu bekommen waren, also auch die aus diesen zehn Jahren, die zwischen Jans Rückzug aus den USA und der Gegenwart liegen. Eine seriöse Zukunftsprognose werden wir also auch weiterhin nicht bekommen. Schade, oder?
Und jetzt noch der dritte Punkt: Lektorat. Das ist allerdings ein eigenes Thema und soll einen eigenen Artikel bekommen. Demnächst auf dieser Webseite!
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Nächsten Dienstag: Das Kennedy-Attentat – Zentrales Trauma der US-Geschichte
Das Virenkrieg-Finale – Eine Übersicht
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