Und schon ist auch die Komplettfassung von Skylla – Virenkrieg II erschienen! Sie ist in allen gängigen E-Book-Shops für alle E-Reader erhältlich. Bei Amazon gibt es außerdem für den Kindle eine dreiteilige Version, die mit dieser Komplettfassung inhaltlich völlig übereinstimmt. Die gedruckte Ausgabe erscheint im Mai 2017.
Während die Welt auf die Stürmung der Queen Mary 2 wartet, soll mit Hilfe der Biowaffe Skylla ein Attentat auf den jordanischen König Abdallah verübt werden. Auch das Leben des Präsidentschaftskandidaten Joey Calderon ist in Gefahr. Derweil sieht sich Detective Hillary Landsdale in Seattle in den rätselhaftesten Fall ihrer Laufbahn verwickelt: Ein Pathologe wird ermordet, kurz nachdem er die Leiche eines Nobelpreisträgers obduziert hat. Doch diese Obduktion hat nie stattgefunden, und die Leiche ist verschwunden …
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Die Entstehung von Skylla
Das ist das Storyboard von Skylla in dem Moment, in dem ich aufgehört habe, es an meiner improvisierten Pinwand zu entwickeln. Es ist einem klassischen Koordinatensystem nachempfunden: links die Kapitel von eins bis zehn, oben die fünf Haupthandlungsstränge. Ich hatte den Entwurf des Storyboards am Computer gemacht, die Bausteine ausgedruckt, ausgeschnitten, angepinnt und im Lauf der Zeit mit handschriftlichen Notizen erweitert und verändert, während ich bereits schrieb.
Und dann verwarf ich alles.
Es ging mir genau wie damals mit Virenkrieg – Erstes Buch: Der Stoff schien mir zu groß, die Masse an Details nicht zu bewältigen. Das ist der Preis dafür, wenn man nahe an der Realität zu bleiben versucht. Da muss so viel wie möglich schlicht stimmen, und das wird umso schwieriger, je mehr man zu verhandeln hat. Und das Ergebnis soll natürlich einfach wirken. Niemand soll merken, welche Mühen der Autor hatte.
Ich schlidderte also knapp an einem Nervenzusammenbruch vorbei. Aber dann kam der Punkt, an dem ich beschloss, mir keine grauen Haare wachsen zu lassen. Hatte ich mir wirklich vorgenommen, einen Roman mit fünf Handlungssträngen zu schreiben? Wäre so ein Roman überhaupt lesbar? Würde ich selbst einen solchen Roman lesen wollen und ihn auch noch mögen? Eher nicht, oder? Also strich ich drei Handlungsstränge ersatzlos und erfand einen neuen. Neben allem, was in Al-Isrā passiert, was Michael Schwartz und seinem Bruder Phil sowie König Abdallah widerfährt, wollte ich überdies noch erzählen, was auf der Queen Mary 2 vorgeht und was … Nein, was im fünften Handlungsstrang ursprünglich geplant war, werde ich hier nicht erzählen. Nur so viel: Es ging um SCOUT.
Aus fünf mach‘ zwei plus eins
Aus heutiger Perspektive ist mir sonnenklar, dass ich mir zu viel vorgenommen hatte. Fünf Handlungsstränge — das ist einfach irrwitzig. Also wurde Christopher Spark gestrichen, der Steward an Bord der Queen Mary 2. (Immerhin habe ich seinen ersten Auftritt inzwischen veröffentlicht: –> HIER auf Ybersinn.de, und vielleicht nehme ich mich seiner auch noch in den Virenkrieg Sidelines an.) Skylla ist turbulent genug. Was dieser Roman in dieser Phase seiner Entstehung brauchte, war nicht noch mehr Action und noch mehr Perspektiven, sondern das Gegenteil davon: Konzentration. Und eine ruhige Hand.
Auch mit zwei weiteren Handlungssträngen kam ich in der Form nicht klar, wie sie ursprünglich angelegt waren. Ich wollte einerseits näher ran an den jordanischen König Abdallah, der die Islamische Allianz gegründet hat, um den Islam zu reformieren, und wollte ihn zu einem Protagonisten machen. Das funktionierte aber nicht, was auch immer ich versuchte. Es gibt nämlich für diese Reformator-Figur, wie ich sie angelegt hatte, ein literarisches Vorbild: Paul Atreïdes, die Hauptfigur des epochalen Romans Dune (deutsch: Der Wüstenplanet) von Frank Herbert, der für mich einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts ist. Vor vier Jahren hatte ich ihn wiedergelesen und dann auch auf Ybersinn.de empfohlen (–> HIER).
Doch ich hätte Abdallah Gewalt angetan, wenn ich ihn in derart übergroße Schuhe hätte schlüpfen lassen. Weg mit diesem Handlungsstrang! Machen wir lieber ein Geheimnis aus Abdallah! Lassen wir die Leute über ihn reden, statt ihm persönlich zu begegnen — und dies, obwohl die Handlung von Skylla um ihn kreist, da er in Gefahr ist, eines der nächsten Opfer von Skylla zu werden, einer perfiden Biowaffe. Darum kann ich diesen Screenshot aus dem alten Storyboard hier auch veröffentlichen: Kaum etwas davon passiert in der Endfassung von Skylla tatsächlich.
Und da ich gerade dabei war, verfuhr ich mit dem fünften Handlungsstrang ebenso: Weg damit! Gewiss sollen die Leserinnen und Leser in Skylla mehr über SCOUT erfahren, die Geheimorganisation, aber das machen wir dann doch ein bisschen subtiler. Es ist noch zu früh, um die Karten aufzudecken. Denn Skylla werden ja noch drei Romane folgen, für die bereits Skizzen (und mehr) existieren: Incubus, Evan und McWeir (Arbeitstitel).
Neue Figuren erblicken das Licht der Welt
Ich brauchte allerdings einen dritten Handlungsstrang, und den entwickelte ich nun aus dem Schluss von Virenkrieg heraus. Ich hatte bereits Figuren, auf denen er basieren konnte, etwa die Witwe des Nobelpreisträgers Samuel McWeir. Ihnen fügte ich neue Figuren hinzu: die Detectives Hillary Landsdale und Marc Johnson vom Seattle Police Department, die im Fall des Mordes an einem angesehenen Pathologen zu ermitteln beginnen. Sie merken ziemlich schnell, dass ihnen ein Bär aufgebunden werden soll. Das führt zu Verwicklungen, in denen ich alles, was ich über SCOUT erzählen wollte, viel eleganter unterbringen konnte als auf die ursprünglich vorgesehene Weise.
Während ich diesen Artikel für Ybersinn.de schreibe, bin ich schon viel weiter. Ich stecke gerade im dritten Kapitel von Incubus – Virenkrieg III, und wie immer stecke ich fest. Aber das bin ich ja gewohnt. Irgendwann, vielleicht inmitten einer schlaflosen Nacht, werde ich die Axt packen und den Knoten durchschlagen, so wie ich es auch bei Skylla – Virenkrieg II getan habe. Oder ich mache einfach zwischendurch etwas anderes. Für Incubus – Virenkrieg III habe ich nämlich wiederum neue Figuren erfunden, etwa Kenneth Fitzgerald, der sich in die Wildnis Kanadas zurückgezogen hat, um sich zu Tode zu saufen – was ihm aber nicht so recht gelingen will und auch nicht gelingen soll, denn dieser Mann weiß Dinge, die sonst niemand weiß. Das alles hat auch mal wieder mit Evan zu tun, aber auch mit den Jahren 1963 und 2016. Soeben ist die Entscheidung gefallen, dass ich einen Teil seiner Vorgeschichte in dem Kurzroman Die JFK-Akten schreiben werde, zur Eröffnung der Serie Virenkrieg Sidelines. (Noch mal der Link: –> HIER.)
Es geht also weiter. Immer. Irgendwie.
Neu von Lutz Büge:
Skylla — Virenkrieg II (E-Book)
„Gewalt erzeugt Gegengewalt. Wenn Sie diesen Teufelskreis durchbrechen wollen, müssen Sie anfangen zu reden. Wenn Sie nicht reden wollen, dann wollen Sie diesen Teufelskreis nicht durchbrechen. Dann stellt sich die Frage: Was haben Sie davon, dass der Teufelskreis funktioniert?“
Justin hatte die Talkshow lange genug verfolgt. Er trank seinen Tee aus und ging wieder nach draußen. Die Queen Mary 2 leuchtete strahlendweiß und unerreichbar im Sonnenlicht. Dort waren seine Söhne. Justin durfte kaum daran denken. Düstere Ahnungen beschlichen ihn. Schlimme Dinge würden geschehen.
Skylla – Virenkrieg II
Teil 1: Auf Messers Schneide in der Kindle-Edition. 159 Seiten. 3,45 Euro. Download: –> HIER.
Teil 2: Ein letzter Blick in der Kindle-Edition. 187 Seiten. 3,80 Euro. Download: –> HIER.
Teil 3: Das Böse kommt heim in der Kindle-Edition. 220 Seiten. 4,25 Euro. Download: –> HIER.
Skylla – Virenkrieg II Komplettfassung in allen gängigen E-Book-Shops. Ybersinn-Verlag Offenbach. Ca. 600 Seiten. ISBN: 9783981738834. Preis: 9,99 €. Direktlink zu unserem Distributor Feiyr.com –> HIER.
Skylla – Virenkrieg ist die Fortsetzung von Virenkrieg – Erstes Buch und der zweite Roman des fünfteiligen Virenkrieg-Zyklus.
Mehr zu Virenkrieg – Erstes Buch –> HIER.
Mehr zum Virenkrieg-Zyklus –> HIER.
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