Auf Spurensuche in den Kellern von Cluny

Auf Spurensuche in den Kellern von Cluny

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Die Abtei von Cluny hat große Bedeutung für die kulturelle Entwicklung dessen, was man heute „Westen“ nennt. Von dort ging eine Kloster-Reformbewegung aus, die vieles verändert hat: die cluniazensische Reform. Klöster waren im Mittelalter Zentren von Wirtschaft und Entwicklung. Doch während der Französischen Revolution wurde die romanische Abteikirche von Cluny eingerissen und als Steinbruch verwendet. Sonst wäre sie heute eine der größten Kirchen der Welt. Der Rest, der dort noch steht und besichtigt werden kann, ist allerdings auch für sich allein monumental und imposant genug.
Das Kloster hat in der umgebenden Menschenwelt viele Spuren hinterlassen. Im Jahr 1997 ging Bernhard, ein junger Archäologe, den ich aus Freiburg kannte, diesen Spuren nach, und ich half ihm ein bisschen dabei in den alten Kellern von Cluny. Das oben gezeigte Gewölbe stammt ungefähr von 1200 n.C. Es haben also schon damals Menschen im Dunstkreis des Klosters gelebt. Das ist weder überraschend noch bemerkenswert, doch es war das erste Mal, dass ich konkret mit archäologischer Arbeit zu tun hatte. Man muss viel Enthusiasmus für diese Detektivarbeit mitbringen, in der es häufig um geringfügigste Spuren geht. Zum Beispiel: Das alte Mauerwerk auf dem Bild oben ist nicht homogen. Ist das Haus im Lauf seiner Geschichte umgebaut worden? Wurde ein älterer Bau in einen jüngeren integriert? Anhand des verwendeten Mörtels und der Bruchstellen im Mauerwerk lasssen sich Erkenntnisse über die Baugeschichte gewinnen, die wiederum Rückschlüsse auf die Menschen jener Zeit zulassen.
Ich weiß leider nicht, welche Schlüsse Bernhard aus seinen Forschungen gezogen hat. Nach zwei Tagen, in denen ich vor allem damit beauftragt war, das alte Mauerwerk von neuzeitlichem Putz zu befreien, habe ich das Handtuch geschmissen. Das war mir dann doch zu langweilig. Ich bin wohl kein brauchbarer Archäologe. Oder Praktikant.

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Nr. 31 der Fotoserie Blicke 2020

Romanautor Lutz Büge stellt in „Blicke 2020“ Stationen seines Lebens und Schaffens vor. Ohne Ordnung, quer durch mehr als vier Jahrzehnte. Lutz hat mit elf Jahren angefangen, Geschichten zu schreiben. Die Fotoserie ist eine bunte Reise durch  diese Jahre. Sie ist subjektiv, unvollständig, selbstironisch und will für die Romane von Lutz Büge werben.

Aktueller Roman: Evan – Virenkrieg IV

Was das mit dem Obelisken der Hatschepsut im Tempel von Karnak, dem Motiv des Logos, zu tun hat, darüber und über Blicke 2020: → HIER.

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