Wie ein Roman entsteht

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Das ist ein Teil des Storyboards von Skylla – Virenkrieg II. Es gab im Verlauf des Entstehens der fünf Virenkrieg-Romane mehrmals Situationen, in denen ich das Gefühl hatte, nicht mehr Herr des Stoffes zu sein. Dann hatte ich zwei Möglichkeiten. Die erste – aufhören, Urlaub machen, an was anderes denken – schied von vorneherein aus, denn ich kann das Nachdenken über den Stoff nicht einfach abschalten. Es denkt sich weiter. Das macht es immer. Ich arbeite immer, praktisch pausenlos, auch wenn ich mir dessen keineswegs immer bewusst bin. Also blieb nur die zweite Möglichkeit: Attacke, nach vorn gehen, den Stoff offensiv organisieren! So habe ich das bei den ersten drei Virenkrieg-Romanen gehandhabt. Für Evan – Virenkrieg IV und McWeir – Virenkrieg V war das nicht mehr nötig. Insbesondere der Verlauf des fünften Teils war mir von Beginn des ersten Romans an in den meisten Details völlig klar. War nicht schwer; der Roman hat eine klare inhaltliche Klammer und spielt an lediglich drei aufeinanderfolgenden Tagen, den Epilog nicht mitgerechnet. Was die Organisation des Stoffes bei den anderen Romane schwierig gemacht hat, war die Verschränkung der Handlungsebenen. Die Geschehnisse in Libyen, Amman, Washington, Baltimore, Seattle, Phoenix und Montpelier mussten so verzahnt und mit der Weltpolitik und dem US-Wahlkampf synchronisiert werden, dass die Dinge Sinn ergaben, so wie ich das wollte. Das gelang mit Hilfe solcher Storyboards, die links von oben nach unten die Kapitel und oben von links nach rechts die Handlungsstränge auflisteten.

Nr. 41 der Fotoserie Blicke 2020

Romanautor Lutz Büge stellt in „Blicke 2020“ Stationen seines Lebens und Schaffens vor. Ohne Ordnung, quer durch mehr als vier Jahrzehnte. Lutz hat mit elf Jahren angefangen, Geschichten zu schreiben. Die Fotoserie ist eine bunte Reise durch diese Jahre. Sie ist subjektiv, unvollständig, selbstironisch und will für die Romane von Lutz Büge werben.

Aktueller Roman: McWeir – Virenkrieg V