Ein Freund von Meeresgetier

Ein Freund von Meeresgetier

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Stichwort Geschmackssache. Wir Norddeutschen haben so unsere Eigenheiten. In meiner Kindheit gab es bei uns häufig Matjes in Milch mit Salzgurken und Zwiebeln, dazu Pellkartoffeln. Ein Arme-Leute-Essen, das ich heute noch gelegentlich auftische. Es ist allerdings nicht jedermans Geschmack. Gästen sollte man es nicht unvorbereitet hinstellen, sondern man sollte vorwegschicken: Dazu gibt es eine Geschichte: Eltern, Flüchtlinge, Matjes als billige Proteinquelle und so weiter. Und jetzt kommen die Franzosen ins Spiel. Die haben nämlich ebenfalls solche Proteinquellen entdeckt, und da sie traditionell vor nichts zurückschrecken, was irgendwie essbar sein könnte, kriegt man so was an den französischen Küsten durchaus ansehnlich serviert. Man muss dieses Krabbel- und Krustengetier von der Auster bis zum Taschenkrebs allerdings mögen. Ich mag es lebendig und auf dem Teller, wie hier im Jahr 2000 auf der Ile d’Oleron.
Bis 2013 stand in unserem Wohnzimmer ein Meerwasser-Aquarium, in dem solche Tiere  lebten. Dass ich sie gern ansehe, steht für mich nicht im Widerspruch dazu, dass ich sie auch gern esse. Der Mensch steht am Ende der Nahrungskette, sieht man mal von Filmen ab wie „Krieg der Welten“. Vielleicht haben auch die Menschen in Ottendorf, wo ich aufgewachsen bin, dazu beigetragen, dass diese Faszination für das Leben nicht den Verzehr von Tieren ausschließt. Unser Nachbar Harald hatte viele Tiere: Tauben, Hühner, Kaninchen. Dort kauften wir Eier. Milch bekamen wir vom Bauernhof gegenüber. Alle halbe Jahre veranstaltete Harald etwas, was er wohl spaßig fand: Dann wurden Hühner geschlachtet, und es war besonders witzig, dass die noch in der Gegend herumliefen, nachdem ihnen die Köpfe abgehackt worden waren. Humor ist eben Geschmackssache. Wie Essen.

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Nr. 33 der Fotoserie Blicke 2020

Romanautor Lutz Büge stellt in „Blicke 2020“ Stationen seines Lebens und Schaffens vor. Ohne Ordnung, quer durch mehr als vier Jahrzehnte. Lutz hat mit elf Jahren angefangen, Geschichten zu schreiben. Die Fotoserie ist eine bunte Reise durch  diese Jahre. Sie ist subjektiv, unvollständig, selbstironisch und will für die Romane von Lutz Büge werben.

Aktueller Roman: Evan – Virenkrieg IV

Was das mit dem Obelisken der Hatschepsut im Tempel von Karnak, dem Motiv des Logos, zu tun hat, darüber und über Blicke 2020: → HIER.

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Romane von Lutz Büge im Buchhandel und in E-Book-Shops:

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