Was fällt der Evolution als nächstes ein?

Virenkrieg

Roman-Zyklus von Lutz Büge

Evan – Virenkrieg IV

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Biowaffen, Geheimorganisationen und einsame Entscheidungen – die Menschheit am Rand ihrer Auslöschung.

„Willkommen in einer Welt, in der es keine saubere Trennung mehr gibt zwischen Gut und Böse, richtig und falsch.“
Frankfurter Rundschau vom 13.8.2015

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Was fällt der Evolution als nächstes ein?

Der Begriff „Cliffhanger“ kam im Jahr 1873 auf, inspiriert durch den Schluss einer Episode eines Serienromans des britischen Schriftstellers Thomas Hardy. Dessen Romanheld Jeffrey Knight kann sich nur noch an Grasbüscheln festhalten, um nicht von den Klippen  zu stürzen. Da hängt er also, und die Leserinnen und Leser wollen nur zu gern wissen, wie es weitergeht, aber die Episode ist zu Ende, und sie müssen einen Monat warten. Dieses Interesse zu erwecken und die Spannung hochzuhalten, ist Sinn und Zweck des Cliffhangers. Ohne mich mit Thomas Hardy vergleichen zu wollen, behaupte ich: Auch mir sind ein paar ziemlich gute Cliffhanger gelungen.

Virenkrieg-Autor Lutz Büge
schreibt auf Ybersinn.de über
die Hintergründe seines Romanzyklus.

Der bombastischste ist wohl der am Schluss meines Romans Der hölzerne Pharao, wo die Carnavaughns, eine Familie von Philanthropen, Probleme mit einer Autobombe bekommen, um es mal etwas vereinfacht auszudrücken – und ohne zu viel zu spoilern. Lange Zeit war mein liebster Cliffhanger aus Eigenproduktion jedoch der am Schluss von Virenkrieg – Erstes Buch, wo sich Jan Metzner, die Hauptfigur, bewusst mit einem Virus infiziert. Man soll ja normalerweise nicht das Ende eines Romans verraten, weil es vielleicht Menschen gibt, die ihn noch lesen wollen, aber in diesem Fall kann ich das beruhigt machen, denn ich verrate damit nichts Inhaltliches. Jan gibt sich also das Virus. Die beiden letzten Sätze lauten daraufhin:

Wie auch immer es ausgeht – es wird richtig sein. Es ist eine Art Gottesurteil.

Und Punkt. Ein befreundeter Leser vertraute mir an, dass er dieses Romanende unmöglich fand. Nicht im Sinn von „nicht realisierbar“, sondern von „unzumutbar“. Da freut sich der Cliffhanger-Autor!

Es geht aber beim Cliffhanger nicht immer um den größtmöglichen Effekt. Das wäre auf Dauer zu billig und zu durchschaubar. Es geht auch um den Impuls. Der Cliffhanger von Evan – Virenkrieg IV, meinem aktuellen Roman, ist intellektuell anspruchsvoller, von allen meinen bisherigen „Klippenhängern“ ist er mir der liebste. Da lasse ich Jan sagen:

Eine fantasierende Maschine? Was fällt der Evolution als nächstes ein?

Und wiederum: Punkt. Weiter geht’s in McWeir – Virenkrieg V.

Dieser Schlusssatz ist ein abgewandeltes Zitat aus der TV-Serie „Battlestar Galactica“. Deren Plot, in aller Kürze zusammengefasst, erzählt die Flucht von etwa 50.000 Flüchtlingen vor den Zylonen. Diese bescheidene Zahl Menschen ist von der Menschheit der zwölf Kolonien noch übrig. Die Serie ist weit mehr als ein Remake der „Kampfstern-Galactica“-Filme vom Ende der 1970er Jahre. Dort waren die Zylonen nur Roboter. Jetzt haben sie menschliche Gestalt, sind aber synthetisch und entwickeln religiöse Ideen und Gefühle.

Sonderbar, nicht wahr? Während wir alle noch glauben, dass künstliche Intelligenz den Gesetzen der Logik zu folgen habe, entdecken die Zylonen in dieser TV-Serie die Religion. Sie folgen dabei einem Plan, von dem sie aber nur annehmen können, dass er „von Gott kommt“. Sie sind also ähnlich minderbemittelt in Sachen Gotteserkenntnis wie wir Menschen, es läuft auf Gottvertrauen hinaus. Doch nicht alle Zylonen sind so. Die Nummer eins dieser synthetischen Modelle, von denen es offiziell sieben gibt, diese dafür aber in großer Zahl, hört gelegentlich auf den Namen Henry Cavill und wird brillant verkörpert von Kult-Darsteller Dean Stockwell (u.a. zu sehen in David Lynchs „Blue Velvet“). Ein Exemplar von Nummer eins – die Ziffernfolge steht nicht für Rangfolge – kommentiert die religiösen Anwandlungen anderer Zylonenmodelle mit den Worten:

Fantasierende Maschinen? Was fällt dem Universum als nächstes ein?

Was für eine Pointe! Ein großer filmischer Moment, den ich für Evan – Virenkrieg IV gekapert und ein wenig abgewandelt habe, indem ich „Universum“ durch „Evolution“ ersetzt habe. Wer „Battlestar Galactica“ kennt, wird das Zitat trotz Abwandlung erkennen, auch ohne meinen heutigen Text. Meine Modifikation arbeitet einen Punkt heraus, der im Filmzitat wohl durchaus mitgemeint oder vielleicht sogar tatsächlich gemeint ist, denn nichts im Universum entgeht den Gesetzen der Evolution. Der nächste Schritt wäre, diese Gesetze genau zu kennen.

Nächste Woche: Die Bedeutung der Gründung Israels für den Islamismus

Das Virenkrieg-Finale – Eine Übersicht

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