Virenkrieg
Roman-Zyklus von Lutz Büge
Incubus – Virenkrieg III
Biowaffen, Geheimorganisationen
und einsame Entscheidungen –
die Menschheit am Rand ihrer Auslöschung.
„Willkommen in einer Welt, in der es keine saubere Trennung
mehr gibt zwischen Gut und Böse, richtig und falsch.“
Frankfurter Rundschau
.
Das Trennende vs. Das Verbindende
In einem früheren Artikel habe ich gefragt: Was würde passieren, wenn Führer aus islamischer und westlicher Welt plötzlich das in den Vordergrund stellen würden, was ihre Zivilisationen und Denkwelten verbindet, und nicht länger das, was sie trennt? Ich höre verwunderte Fragen: Tun sie das denn nicht? Was hätten sie davon, das Trennende zu betonen? Haben wir denn nicht ständig Gipfeltreffen und Konferenzen, auf denen sich unsere Führer zusammensetzen, um miteinander zu reden, Beschlüsse zu fassen und Communiqués zu erarbeiten? Worüber reden die da, wenn nicht über Ziele, die sie gemeinsam erreichen wollen?
Virenkrieg-Autor Lutz Büge
schreibt auf Ybersinn.de über
die Hintergründe seines Romanzyklus.
Das sind berechtigte Einwände, aber ich glaube, sie halten dem Verdacht nicht stand, dass die meisten Staaten unserer Zeit vor allem und sogar ausschließlich darauf aus sind, ihre eigenen, ihre nationalen Ziele durchzusetzen. Hören wir da nicht ein „America first“? Warum glauben die Engländer und die Waliser mehrheitlich, dass es ihnen außerhalb der EU besser ginge, während die Schotten und Nordiren dies mehrheitlich nicht glauben? Warum gelingt es den Staaten der Welt nicht, gemeinsam wirksame Schritte gegen den Klimawandel einzuleiten, während die NATO-Staaten zusammengenommen zugleich bereit sind, rund 1000 Milliarden US-Dollar für ihre „Verteidigung“ auszugeben – und das, obwohl sie gar nicht militärisch angegriffen werden?
Das hat nur scheinbar nichts miteinander zu tun. Geld für nationale Zwecke auszugeben, fällt allen Staaten leichter, als in Mittel und Wege gegen ein großes, die ganze Menschheit betreffendes Problem wie den Klimawandel zu investieren. Selbst da, wo die Staaten dies tun, also wo sie in Strategien gegen den Klimawandel investieren, tun sie dies meist aus nationalen Gründen und nicht, weil sie ein menschheitliches Allgemeininteresse erkannt hätten. China, Russland, Brasilien, Saudi-Arabien, Iran, Israel – alle diese Staaten (und viele andere, auch europäische) setzen das, was sie für ihre nationalen Interessen halten, über das, was sie an Interessen mit anderen Staaten gemeinsam haben. Da wirken die Vereinten Nationen mit ihrer völkerverbindenden Idee und die Europäische Union fast wie Relikte aus der Steinzeit: Völkerverständigung ist aus der Mode gekommen.
Wie im Großen, so auch im Kleinen. Ich kann fast täglich im FR-Blog, das ich für die Frankfurter Rundschau betreue, beobachten, dass es manchen Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht um Verständigung geht, nicht um Austausch von Ideen und Standpunkten, sondern um Durchsetzung ihrer Standpunkte. Diese Menschen sind unzugänglich für Argumente, die ihrem Standpunkt widersprechen. Auch in anderen Foren – es ist überall dasselbe. Manche Menschen hören anderen nicht mehr zu. Sie scheinen kein wichtigeres Ziel zu haben, als die eigene Position zu behaupten.
Besonders deutlich wird das, sobald es um Migration, Flüchtlinge und „den Islam“ geht. Als sei es nicht den Schweiß der Edlen wert, im christlichen Sinne barmherzig zu sein und Menschen in Not zu helfen, tritt manchen Zeitgenossen sofort der Schaum vor den Mund, wenn von Flüchtlingen die Rede ist, als würde ihnen etwas weggenommen. In bleibender Erinnerung ist mir ein Facebook-„Freund“, der unisono mit einigen Lautsprechern der AfD im Herbst 2015 auf seinem Profil schrieb, man solle „diese sogenannten Flüchtlinge“ an der Grenze erschießen, um sie an der Einreise zu hindern. Natürlich ist dieser Mann die längste Zeit mein „Freund“ gewesen.
Dieses Problem spaltet Gesellschaften, Parteien, Freundeskreise und Familien. Themen wie „die Flüchtlinge“ und „der Islam“ haben sich in den Vordergrund geschoben und andere Themen überlagert. Die „Debatte“ über Flüchtlinge und „den Islam“ hat Deutschland mehr verändert, als die Flüchtlinge und Muslime dies vermocht hätten. So ist das im Kleinen wie im Großen: Wer die falschen Fragen stellt, bekommt entsprechende Antworten. Am Beispiel der Flüchtlinge: Viele Menschen wollen sie schnell wieder loswerden und fordern Grenzschließungen und rasche Abschiebungen. Sie fragen jedoch nicht, was getan werden könnte, damit die Flüchtlinge sich gar nicht erst auf den Weg machen. Da wäre man nämlich bei den Fluchtursachen, zu denen der Klimawandel gehört, und die liegen außerhalb des relativ begrenzten Gefahrenwahrnehmungskreises solcher Menschen, die sehr laut auftreten können – siehe oben mein ehemaliger Facebook-„Freund“. Oder am Beispiel von Donald Trump: Er wird nun seine Mauer entlang der Grenze zu Mexiko bauen und viele Milliarden Dollar verbraten, ohne dass damit irgendetwas gewonnen wäre. Hauptsache, er gefällt seiner Wählerklientel.
Auch in meinen Virenkrieg-Romane gibt es Politiker, die so denken und handeln. Chris Kerry ist so einer, der Präsidentschaftskandidat der Republikaner im Wahlkampf des Jahres 2024, der meinen Roman Incubus – Virenkrieg III durchzieht. Yaël Elkabetz gehört zu ihnen, israelischer Premierminister in spe. Die SCOUT-Leute sowieso. Aber es gibt auch Akteure eines anderen Schlages: König Abdallah von Jordanien etwa und Joey Calderon, Präsidentschaftskandidat der Demokraten, der im Lauf des Romans, so viel sei verraten, immer entschlossener die Idee von John F. Kennedy in den Vordergrund stellt: Wir wollen das Trennende nicht aus den Augen verlieren, doch trotzdem unser Augenmerk auf die gemeinsamen Interessen richten.
Verständigung mit der islamischen Welt – wäre das nicht schön? Schluss mit Terror und Hass! Wir sind eine Welt! Ob Joey Calderon im Roman damit den Wahlkampf für sich entscheiden kann?
Nächste Woche: Hier wir, dort die – das gemeinsame Gegensätzliche
Das Virenkrieg-Finale – Eine Übersicht
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