„Virenkrieg“ und Qualitätskontrolle

Virenkrieg

Roman-Zyklus von Lutz Büge

Incubus – Virenkrieg III

Biowaffen, Geheimorganisationen
und einsame Entscheidungen –
die Menschheit am Rand ihrer Auslöschung.

„Willkommen in einer Welt, in der es keine saubere Trennung
mehr gibt zwischen Gut und Böse, richtig und falsch.“

Frankfurter Rundschau

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Virenkrieg und Qualitätskontrolle

Vor einer Weile habe ich von einer Romanszene aus Incubus – Virenkrieg III erzählt, die ich besonders mag. Darin werden die Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben von Jan Metzner simuliert, der Hauptfigur meiner Virenkrieg-Romane. Einer der Gründe dafür, dass ich diese Szene mag, ist: Ein klassischer Lektor hätte sie wahrscheinlich gestrichen, um den Roman zu straffen. Der Ybersinn-Verlag aber hat sie im Roman belassen. Bei uns laufen die Dinge ein bisschen anders.

Virenkrieg-Autor Lutz Büge
schreibt auf Ybersinn.de über
die Hintergründe seines Romanzyklus.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich halte es für wichtig, dass meine Romane kritisch begutachtet werden. Ein unabhängiger Blick tut immer gut! Auch wenn ich glaube, dass ich mittlerweile selbst mein schärfster Kritiker bin. Trotzdem leisten wir uns keinen Lektor. Den kritischen Blick liefern bei uns die Testleser – und natürlich die Leserinnen und Leser, die am Ende befinden werden: Daumen hoch?

Lektoren haben viele Aufgaben. Sie prüfen Texte auf sprachliche wie inhaltliche Kohärenz, auf Logik, achten aber auch darauf, dass das Ganze vom Umfang her nicht aus dem Ruder läuft. Immerhin gilt es, die Druckkosten im Auge zu behalten. Lektoren sind also keineswegs ausschließlich Sachwalter von Texten in dem Sinn, dass sie das Beste für einen Roman wollen, sondern sie haben auch die Interessen des Verlags im Kopf, der den Roman verlegen will. Es ist völlig legitim, dass die Verlage die Herstellungskosten so gering wie möglich zu halten versuchen, aber beim Ybersinn-Verlag ist das eben ein bisschen anders: Er will die Herstellungskosten so gering wie nötig halten.

Dabei steht das Werk im Zentrum. Der Ybersinn-Verlag, ein kleiner Independent-Verlag, muss keinen Gewinn machen. Er soll lediglich keinen Verlust machen. Darüber hinaus soll er dafür sorgen, dass meine Romane ihr Publikum finden. Darum dürfen sie dick sein, diese Romane, richtige Schmöker. Und darum wird ihnen die eine oder andere Länge verziehen, auch wenn diese Länge für das Vorankommen der Gesamthandlung vielleicht nicht benötigt wird und auch wenn ein klassischer Lektor sie vielleicht streichen würde.

Das hat auch damit zu tun, dass ich meinen Neustart als Romanautor im Jahr 2013 als Selfpublisher unternommen habe. Als solcher gibt man seine Romane so heraus, wie man sie persönlich für richtig hält. Meinen ersten Roman, der auf diese Weise als Ebook erschien, Der Osiris-Punkt, habe ich zwar noch klassisch lektorieren lassen, aber das war eine ziemlich negative Erfahrung. Der Lektor sagte mir 40 Verkäufe voraus und zeigte kein inhaltliches Interesse an dem Werk. Für ihn war das einfach nur ein Text. Ich kann es ihm nicht einmal verübeln. Er hat eben einen Job gemacht. Das Ebook lief von Anfang an ziemlich gut und hat sich inzwischen rund tausendmal verkauft. Ich habe nach dieser Erfahrung auf Lektoren verzichtet, und glaube bis heute nicht, dass sich das in einer schlechteren Qualität der Romane bemerkbar macht. Als Journalist bin ich es gewohnt, kritische Distanz zu meinen eigenen Texten einzunehmen.

Solche Szenen wie die um Jans Lebenssimulation aus dem Roman Incubus – Virenkrieg III müssen natürlich etwas erzählen. Wenn dem lesenden Publikum eine Länge zugemutet wird, muss diese Länge trotzdem interessant sein, so dass sie möglichst nicht als Länge auffällt. In Jans Fall geschieht dies, indem überraschend eine neue Perspektive auf sein Leben gegeben wird, die entgegengesetzt zur tatsächlichen Entwicklung ist: Was wäre, wenn er damals, nach seinem Studium, bei diesem oder jenem Konzern in der Biotech- oder Gentechbranche angefangen und dort dieses oder jenes Projekt verfolgt hätte, möglicherweise sogar für militärische Zwecke? Tatsächlich aber sitzt Jan zurzeit praktisch in Gefangenschaft und hat keinerlei Optionen. Trotzdem ist er froh darüber, dass er damals nicht diesen Weg einer Anstellung gegangen ist. Die Szene kontrastiert also sein Leben. Es wäre einfach schade, auf diesen Kontrast verzichten zu müssen, oder?

Wir versprechen: Bis auf weiteres bringen wir unsere Romane auf eben diese Weise heraus. Nämlich dann, wenn wir persönlich sie für reif und gut halten.

Nächste Woche folgt: Der „Kampf der Kulturen“ – ein wichtiges Buch

Das Virenkrieg-Finale – Eine Übersicht

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