Pass der traurigen Liebe / Col de l’amour triste

Pass der traurigen Liebe / Col de l’amour triste
Roussillon (2005)

Digital StillCamera
Es war einmal ein Schäfer-Jüngling, der sich aus 300 Metern Entfernung in eine Magd verliebte, die sich gerade tief über einen Bach beugte, um Wasser zu schöpfen. Der Schäfer-Jüngling war bisher nur seine Schafe als Gespielinnen gewohnt, aber wie er die hübsche Magd sich da so bücken sah, kam ihm der verwirrende Gedanke, dass es noch etwas anderes geben könnte als Schafe. Er begann, sich Fragen zu stellen, schwierige Fragen, wahrlich revolutionäre Fragen, Fragen wie: Ist die Welt ein Schaf?
Es war einmal eine Magd, die sah, während sie sich über einen Bach beugte, um Wasser zu schöpfen, einen schlichten, aber stattlichen Jüngling in 300 Metern Entfernung, der sie beobachtete. Sie dachte sich gleich, dass seine Welt bisher nur aus Schafen bestand, und ergriff die Initiative. Die beiden trafen sich in lauer Sommerluft lose bekleidet am Fuß eines Felsens und entbrannten in derart stürmischer Liebe, dass sich vom Gipfel ein großer Brocken löste, der dem Jüngling auf den Kopf fiel. Er liegt heute noch dort. Der Ort heißt seitdem ‚Pass der traurigen Liebe‘. Schafe haben dort keinen Zugang.

Genetics komplett mit Fischen.

„Ciah, könnte es sein, dass du dich vor Gefühlen fürchtest?“
„Mart, ich kann mich nicht fürchten!“
„Dann erkläre mir bitte, warum das Wort ‚Liebe‘
in unserem Wortschatz nicht vorkommt.“

„Weil Liebe irrelevant ist.“
„Ich weiß nicht genau, was Liebe ist“, versetzte Mart,
„ich kenne das Wort nur aus Lizzies Tagebuch.
Darin hat sie Liebe beschrieben. Wenn es stimmt,
was ich vermute, dann bin ich gerade verliebt.
Du weißt, was das bedeutet?“

„Das bedeutet, dass du erneut versagt hast. “

Genetics

SciFi-Thriller von Lutz Büge. E-Book. Mehr Info: –> HIER.

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Il était une fois un jeune berger qui tomba amoureux à 300 mètres de distance d’une jeune fille se penchant très bas au-dessus d’un ruisseau pour puiser de l’eau. Jusque-là, le jeune berger était habitué à ses seuls moutons comme compagnons de jeu, mais quand il vit la jolie mignonne se pencher ainsi, il eut l’idée confuse qu’il pourrait y avoir autre chose que des moutons. Il commença à se poser des questions, des questions difficiles, des questions véritablement révolutionnaires, des questions telles que: le monde est-il un mouton?
Il était une fois une fille qui aperçut, alors qu’elle se penchait au dessus d’un ruisseau pour puiser de l’eau, un jouvenceau simple mais beau à 300 mètres de distance qui l’a regardait. Elle comprit tout de suite qu’à ce jour son monde à lui ne se composait que de moutons, et elle prit les devants. Dans la douceur de l’été, les deux se rencontrèrent légèrement habillés au pied d’un rocher et s’enflammèrent d’un amour tellement tumultueux que du sommet, une grosse pierre se détacha et chuta sur la tête du jeune homme. Elle est toujours là aujourd’hui. L’endroit s’appelle depuis „Col de l’amour triste“. Les moutons n’y ont pas accès.

(Roussillon, Département Vaucluse, Frühjahr / printemps 2005. Digitalfoto / photo numérique.)

 

RustrelLogo fertig kleinNr. 91 / No. 91 der Fotoserie / de la série de photos
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