Das letzte Wort / Le dernier mot
Plateau de Vaucluse (1996)
Die typische Pflanze der Provence ist der Lavendel. Die großen Lavendelfelder, die von Juni bis August blühen, sind eine touristische Attraktion und stinken zum Himmel. Das ist auch der eigentliche Grund dafür, warum der Lavendel nach Frankreich zwangsumgesiedelt wurde: Die Wikinger konnten den Gestank einfach nicht länger ertragen! Also verschleppten sie den Lavendel in den Süden. Sollten doch die Franzosen mit dem Stinkezeug zurechtkommen! Darum sind Island, Norwegen und Schweden sowie große Teile von Dänemark bis hinab nach Norddeutschland heute erfreulicherweise weitgehend lavendelfrei. Die Franzosen jedoch machten mit dem Lavendel, was sie mit allem machen: Zunächst versuchten sie, ihn zu essen. Das zog Blähungen, Völlegefühl und Mundgeruch nach sich. Doch die Franzosen probierten hin, experimentierten her und fanden schließlich eine Verwendung für den Lavendel: das Mottensäckchen. So wandelten sie die historische Demütigung durch die Wikinger in einen glanzvoll stinkenden Sieg um, und das Mottensäckchen erlebte einen beispiellosen Siegeszug rund um die Welt. Wie es nun mal so zugeht in der Geschichte: Wer das letzte Wort hat, behält Recht.
Das erste Wort ist der Horror des Autors,
denn aller Anfang ist bekanntlich schwer.
Das Wort zu finden, mit dem ein Roman endet,
das letzte Wort,
scheint einfacher zu sein, aber nur,
solange man nicht bedenkt, dass es sich vielleicht
um das erste Wort der Fortsetzung handelt:
Gottesurteil
Virenkrieg
Gentech- und Politthriller von Lutz Büge.
Mehr Info: –> HIER.
.
La plante typique de la Provence est la lavande. Les champs étendus de lavande en fleurs de juin à août sont une attraction touristique et empestent l’air ambiant. C’est la vraie raison pour laquelle la lavande a été déplacée vers la France: les Vikings ne pouvaient plus supporter la puanteur! Donc, ils ont exporté la lavande vers le Sud. Que les Français s’arrangent avec ce truc puant! Par conséquent, l’Islande, la Norvège et la Suède, ainsi que de grandes parties du Danemark jusqu’aux confins de l’Allemagne septentrionale sont par chance largement exemptes de toute lavande. Les Français, cependant, ont fait avec la lavande, ce qu’ils font avec toute chose. D’abord, ils ont essayé de la manger. Cela a provoqué des gaz, des ballonnements et de la mauvaise haleine. Mais les Français ont persisté à essayer ceci, à expérimenter cela et ont fini par trouver une utilisation pour la lavande: les sacs antimites. Ainsi ils ont transformé l’humiliation historique infligée par les Vikings dans une brillante victoire malodorante, et les sacs antimites ont connu un succès planétaire sans précédant. C’est ainsi que cela se passe dans l’histoire : celui qui a le dernier mot, a raison.
(Plateau de Vaucluse, Département Vaucluse, Sommer / été 1996. Scan von einem Negativ / Numérisation à partir d’un negatif.)
Nr. 86 / No. 86 der Fotoserie / de la série de photos
365 Blicke / 365 vues
Nächstes Bild / photo suivante
Voriges Bild / photo précédente
Bildschnitt und Text können sich vom Original dieses Beitrags unterscheiden. Du findest es unter der laufenden Nummer im Archiv.
Von 365-Blicke-Autor Lutz Büge gibt es diese Bücher und E-Books im Buchhandel und in allen E-Book-Shops:
+++ Autor Lutz Büge +++ Übersetzerin Edith Matejka +++ Werk +++ News +++
Lutz Büge auf Facebook — Danke für Dein „Gefällt mir“!
Achtung: Alle Fotos sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ungefragt verwendet und/oder weiterverbreitet werden, sobald sie den Vermerk “© Lutz Büge” tragen. Verlinkungen hingegen sind natürlich jederzeit erlaubt und erwünscht. Mise en garde: toutes les photos sont soumises au droit d’auteur et ne doivent pas être utilisées et/ou diffusées sans autorisation, dès que la mention “© Lutz Büge” figure dans la photo. Par contre les mises en lien sont bien sûr autorisées et souhaitées.