Besonders beschindelt / Tuiles vernissées
Louhans (2005)
Aus einer Stadt, die es nicht gibt, erreicht uns angeblich ein Beitrag zum Konflikt um den Kirchturm. „Angeblich“ deshalb, weil es natürlich nicht möglich ist, dass uns aus einer Stadt, die es nicht gibt, ein solcher Beitrag erreicht. Die ganze Sache wäre auch ohne diesen Beitrag schon skurril genug. Diesen Ybersinn-Artikel gibt es daher ebenfalls nicht. Also: Eine Gruppe von Architektinnen hatte in Cluny im Rahmen ihres Projekts „Der Kirchturm, Quell des Geglöcks“ (Ybersinn berichtete) nach Konzepten gesucht, um Klangkörper, also etwa Kirchenglocken, ausnahmsweise mal nicht hoch, sondern eher quer oder gar flach zu hängen. Solche Denkansätze haben natürlich Folgen für das mögliche Aussehen von Kirchtürmen, und dafür haben sich diese Architektinnen, vielleicht zu Unrecht, mit Anfeindungen aus ganz Frankreich auseinandersetzen müssen (Ybersinn berichtete hier, hier und hier). Die Gläubigen aus jener Stadt, die es nicht gibt, rammten in dieser Sache nun gewissermaßen einen Pflock ein und schickten Bilder von ihrem Kirchturm (den es natürlich ebenso wenig gibt wie ihre Stadt) um die Welt. Dieser Kirchturm wäre, wenn es ihn denn gäbe, nicht nur besonders hoch und spitz, sondern auch noch besonders beschindelt — und steht außerdem seitlich der Kirche, ist also ganz und gar außergewöhnlich. „Wir haben den schönsten Kirchturm“, lässt sich der Bürgermeister zitieren, „und seine Glocken klingen wunderbar.“ Wie gut für die progressiven Architektinnen von Cluny, dass es jene Stadt schlicht nicht gibt.
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Skylla – Virenkrieg II.
Im Jahr 2024. Die Welt steht am Scheideweg.
Die USA haben Al-Qaida und den „Islamischen Staat“
niedergerungen und sind zum Überwachungsstaat
geworden. Erstmals seit Jahrzehnten erhebt in den USA
ein Präsidentschaftskandidat seine Stimme für den Frieden.
2024 ist Wahljahr. Doch die Feinde des Friedens
sind mächtig, und sie verfügen über furchtbare Waffen,
etwa über das tückische Virus Skylla …
Das Virenkrieg-Epos geht weiter.
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Aujourd’hui nous avons reçu soi-disant une contribution au conflit des clochers d’une ville qui n’existe pas. « Soi-disant» parce qu’il n’est pas possible, bien sûr, que d’une ville qui n’existe pas, une telle contribution nous parvienne. Toute cette affaire serait assez bizarre même sans cette contribution. Cet article d’Ybersinn n’existe donc pas non plus. En résumé : à Cluny, un groupe d’architectes féminines avait dans leur projet « Le clocher, source de sonnerie » (voir l’article d’Ybersinn) cherché des solutions pour accrocher des corps sonnants, tels que les cloches d’église, exceptionnellement non pas en haut, mais plutôt en biais ou même à l’horizontale. De telles approches ont évidemment des conséquences sur l’éventuelle apparence des clochers d’église et pour cette raison, ces architectes ont dû faire face peut-être injustement, à des manifestations d’hostilité venues de toute la France (voir les articles d’Ybersinn ici, ici et ici). Les fidèles de la ville, qui n’existe pas, ont enfoncé en quelque sorte le clou dans cette affaire et ont fait circuler des photos de leur clocher (qui n’existe pas bien sur tout comme leur ville) dans le monde entier. Ce clocher serait si toutefois il existait, non seulement haut et pointu, mais encore couvert par des tuiles vernissées – et de plus il se trouverait à côté de l’église, et il serait donc tout à fait exceptionnel. « Nous avons le plus beau clocher », insiste le maire, « et ses cloches sonnent merveilleusement. » Quelle aubaine pour les architectes-féminines progressistes de Cluny, que cette ville n’existe tout simplement pas.
(Louhans, Département Saône-et-Loire, été 1994. Photo numérique.)
Nr. 229 / No. 229 der Fotoserie / de la série de photos
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