Vorfahrtsregeln / Les règles de priorité

Vorfahrtsregeln / Les règles de priorité
Saint-André-de-Valborgne (2014)

107.

Die Bevölkerung des Kantons Saint-André-de-Valborgne besteht unter anderem aus 449 Menschen und 3221 Schafen. Das Zusammenleben dieser beiden Gruppen verlief zuletzt nicht immer konfliktfrei. So kam es zu Problemen bei der Nutzung öffentlicher Straßen. Grundsätzlich gelten dort am Fuß des Mont Aigoual dieselben Vorfahrtsregeln wie überall in Frankreich, aber erzähl das mal einer Schafherde! Tatsächlich querten Schafe die Straße von links nach rechts sowie von rechts nach links, wie es ihnen gefiel, und wurden zum Verkehrshindernis. Der Kanton zog die Konsequenzen und schickte die Schafe auf Verkehrsbildungsseminare nach Nîmes. Der Erfolg verdient es, bescheiden genannt zu werden. Daraufhin entwickelte man ein innovatives Verkehrsschild, welches auf das massenhafte Auftauchen von Schafen vorbereitet, und gab an alle Autofahrer die Empfehlung aus, nicht zu drängeln, wenn man in eine Herde gerät, sondern sich den Tieren anzupassen. „Folgen Sie Ihrem Herdentrieb!“, heißt es in einem Merkblatt. „Signalisieren Sie unseren Mitbewohnern durch aktives Mitblöken Sympathie mit ihrer Sache. Dann wird man Ihnen sicher gern den Weg freimachen.“ Seitdem stößt man auf der Straße D907 immer wieder auf Autofahrer, die aus dem Fenster ihrer Gefährte blöken. Die Schafe blöken erfreut zurück. Das war’s dann aber auch.

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hoelzerner_pharao1mFischen (2)Die alte Dame schloss die Haustür, trat an den Garderobenspiegel,
nahm den Hut vom Kopf und legte ihn mit Bedacht ins Hutfach,
wo neben Schals und Tüchern weitere ausgefallene Glanzstücke
der aussterbenden Hutmacherkunst allmählich einstaubten.

„Ich gehe nie ohne Hut vor die Haustür“, sagte sie, als sie bemerkte,
dass Gisèle sie beobachtete.

„Eine weise Angewohnheit“, erwiderte die Detektivin.
„Man holt sich ja so leicht mal etwas.“

„Ach, nicht deswegen.“
Die Frau machte eine wegwerfende Handbewegung,
sagte aber nicht, aus welchem Grund sonst.

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La population du canton de Saint-André-de-Valborgne est entre autre composée de 449 personnes et 3221 moutons. La coexistence de ces deux groupes ne s’est pas toujours passée sans conflit ces derniers temps. Ainsi il y a eu des problèmes lors de l’utilisation des routes publiques. En principe, au pied du Mont Aigoual les mêmes règles de priorité comme partout en France sont en vigueur, mais faites comprendre ça à un troupeau de moutons! En réalité, les moutons traversaient la route de gauche à droite et de droite à gauche, à leur guise, et ils devenaient un obstacle à la circulation. Le canton a tiré les conséquences et a envoyé les moutons à des séminaires de sécurité routière à Nîmes. Le succès mérite d’être appelé modeste. Puis on a développé un nouveau panneau de signalisation, qui prépare à l’apparition massive de moutons, et on a recommandé à tous les automobilistes de ne pas les coller quand ils sont au milieu d’un troupeau, mais de s’adapter aux animaux. „Suivez! votre instinct grégaire“, recommande une fiche d’information. “ Joignez-vous aux bêlements et signalez ainsi à vos cohabitants votre sympathie pour leur cause. De cette façon on vous dégagera certainement la voie.“ Depuis lors, on rencontre de temps à autre sur la D907 des automobilistes qui bêlent par la fenêtre de leur véhicule. En retour, les moutons bêlent tout heureux, et ça s’arrête là.

(Saint-André-de-Valborgne, Département Gard, Sommer / été 2014. Digitalfoto / Photo numérique.)

 

Saint Jean du GardLogo fertig kleinNr. 108 / No. 108 der Fotoserie / de la série de photos
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